Erstflug vor 100 Jahren

Staaken 1000 PS Verkehrsflugzeug  1/72                                              Classic Plane Vacu

Was im Herbst 1920 zum Erstflug in Staaken bei Berlin abhob, war eine luftfahrttechnische Sensation. Ein viermotoriger Ganzmetalleindecker, 31 Meter Spannweite nahezu freitragend, für bis zu 18 Passagiere mit einer erflogenen Höchstgeschwindigkeit von über 200 Km/h. Bisher waren auf dem Gebiet des Großflugzeugbaus verstrebte und verspannte Doppeldecker mit auf Böcken thronenden Motorengondeln das gängige Bild. 

Ganz anders die Konstruktion von Adolf Rohrbach mit einem Flugzeug hoher aerodynamischer Güte, hoher Flächenbelastung und einer Motorenanordnung in der Tragflächennase. Ein Erscheinungsbild, welches seiner Zeit ca.15 Jahre voraus war. 

Die Maschine wurde trotz Bauverbot unter Aufsicht der ILÜK gebaut, da die Siegermächte an der neuartigen Konstruktion und Fertigungstechnologie sehr interessiert waren. 

Die Flugerprobung bis in den Winter 1920 endete nach 15 Flügen. Dann beschlagnahmte die ILÜK die Motoren. Schließlich war das Flugzeug 1922 unter dem Vorwand einen angeblich möglichen militärischen Nutzung zu verschrotten. Die Staaken war dem sich abzeichnenden internationalen Konkurrenzkampf der Flugzeughersteller um den Verkauf von Großverkehrsflugzeugen zum Opfer gefallen. Es war das letzte Flugzeug der Zeppelinwerke Staaken. 

Zum Modell gibt´s nicht so viel zu sagen. 2 Vacuplatten mit groben Details, das war Alles. Ich baute das Modell vor ca. 20 Jahren, aus Unkenntnis war es damals noch fehlerhaft lackiert. Im Zuge der Arbeit an der Broschüre habe ich das Modell leicht überarbeitet. Vacumodelle sind sicher nicht jedermanns Sache, aber nur so war der Bau der einzigartigen Rohrbachmaschine möglich. 

 

 

Viele Grüße vom Peter

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